09.12.2003 Thee Ultra Bimboos - München, Orangehouse
Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten: entweder ich war bei den bisher erlebten 2 Konzerten der Finninnen vor ein paar Jahren vom optischen Eindruck derart geblendet und habe mir den Sound schön gesoffen oder die haben ihren Stil tatsächlich deutlich domestiziert.
Irgendwie hatte ich das alles trashiger, garagiger und vor allem rockīnīrolliger in Erinnerung. Alles klang ein bisschen nach vergleichsweise mainstreamigem Poprock (im schlimmsten Falle nach Dolly Parton) bzw. psychedelischem Pop (ohne das nötige RockīnīRoll-Feuer, auch wenn die Mädels selbst ständig von RockīnīRoll gefaselt haben) und kam recht lahmarschig von der Bühne runter. Man wird den Eindruck nicht los, dass die auf ein größeres Publikum schielen, was nicht verwunderlich ist, wenn man einen Majorvertrag unterschrieben hat.
Der Hammer waren allerdings die Merchandisepreise: die neue Scheibe kostete sowohl als CD als auch als LP satte 18 Euro und das Vorgängerwerk, dessen Thunderbaby-Records-LP-Version normalerweise zu handelsüblichen Preisen über den Tisch geht, war immerhin auch mit 15 Euro dabei ! Da hat wohl jemand die Relation verloren, aber nichtsdestotrotz war der Verkaufsstand nach dem Gig reichlich belagert und ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass Tonträger käuflich erworben wurden. Ich hoffe nur die haben etwas gehandelt.
Trotz allem kann ich nicht behaupten, dass der Abend voll für den Arsch gewesen wäre. Nett rüberkommen tun Thee Ultra Bimboos allemal und das Auge hört ja bekanntlich mit, haha. Ein weiteres Mal muss ich mir das allerdings nicht unbedingt anschauen.
Cheesy