Nachdem Uwe wegen gesundheitlichen Problemen (das Alter!) und aufgrund befürchteter
beruflicher Erklärungsängte für Italien absagte, blieb mir die Aufgabe Ansehen und Ehre von
Swindlebra Records zu retten - eine Herausforderung, der ich gerne voller Inbrunst und
Aufopferung nachkam.
Nach langen Diskussionen, Rumgelabere und Stadien der Ratlosigkeit trafen die Reekys
endlich mal eine vollauf großartige Entscheidung: die Anmietung eines neunsitzigen
Van-Schiffes, das Anlage, Gepäck und 8 Mitreisende wie nix schluckte. Die Expedition
bestand aus: 1.) den drei Reekys und mir, schon aus der vorigen Folge bekannt, 2.) den drei
Reeky-Freundinnen (Myriam, Micha & Cathryn) sowie
3.) Subsonic-Speed-Frontkorrespondent und (hauptsächlich) Swindlebra-Merchandise-Hiwi Ben
Accident. Vorweg gesagt: Generationsprobleme bezüglich des nicht unerheblichen
Altersunterschiedes zwischen mir ("Where were you in 1977 ?") und dem Rest der
Crew hielten sich in überschaubaren Eltern-Kind-Konflikt-Grenzen.
Das einzig Spektakuläre auf der Hinfahrt war der Verzehr eines Äpfel-Sechserpacks durch
Ben, der ihm anstatt der von der Allgemeinheit prognostizierten Scheißerei eine ordentliche
Verstopfung einbrachte, die sich noch an anderer Stelle auf grauenhafte Weise entlud.
Gegen 3.30 Uhr kamen wir letztlich am Bahnhof von La Spezia, dem Heimatort unseres
Tourinitiators und -organisators Andrea (männlich, Gitarrist und Sänger der in Italien
überaus populären Manges), an, worauf wir nach dem vereinbarten Anruf von ihm und dem
rührigen Mitorganisator Paolo (Bassist der Retarded) abgeholt und in Andreas Heimstätte
geleitet wurden.
Soviel gleich vorweg: wie sich Andrea und Paolo für die Reekys und letztlich für alle
Beteiligten ins Zeug gelegt und was sie für uns in Italien auf die Beine gestellt haben war
einzigartig. 100% Engagement, 100% Punkrock-Spirit, 100% großartige Menschen - ich hoffe
wir können uns mal revanchieren. Vielen herzlichen Dank an euch !
Andrea und Paolo waren angesichts der vorgerückten Stunde und der langen Wartezeit schon
etwas angegriffen, so gönnten wir uns nur noch einen Schlummertrunk, kommandierten Ben zur
Bus-Nachtwache (d.h. pennen im Bus wegen des Equipements), legten uns hin und harrten der
Dinge, die da kommen sollten.
22.06. Genua - Forte Castellaccio
Der Vormittag begann mit einer Polizeiaktion: der arme Ben mußte sich zunächst mit einer
Politesse, danach mit 2 Carabinieri auseinandersetzen, denen der Standort des Busses
mißfiel, wobei dieser zugegebenermaßen - im Gegensatz zur vorigen Nacht, wo alles zugeparkt
war - direkt an der Kreuzung in echt beschissener Position stand. Der sprachunkundige Ben
alarmierte Andrea, der das Problem dann freundschaftlich mit Umparken regelte - nicht
auszumalen wo wir unseren abgeschleppten Bus in Deutschland hätten abholen müssen.
Nach einem Mittagsimbiß ging's dann an den Strand von Lerici, wo ich allerdings ein
schattiges Abhängen an der Promenade unter einheimischen Rentnern einer akuten
Hautkrebsgefährdung vorzog. Einige unserer Sonnenanbeter bezahlten ihren
Teutonengrillwahnsinn mit diversen diebstahlsbedingten Verlusten durch spezialisierte
Schlitzohren.
An einer liebreizenden Küste entlang ging's schließlich nach Genua, wo wir zunächst den
zentral gelegenen Punkrock-Plattenladen abcheckten, um uns anschließend an den Ort des
Geschehens zu begeben. Und der hatte es in sich: nach unzähligen Kilometern und Serpentinen
gelangten wir mit Druck auf den Ohren an ein Kastell hoch über Genua, wo das Ganze -
kurzfristig und ohne viel Werbung aus dem Zentrum hierher verschoben - in einer Art Burghof
mit überdachter Bühne stattfinden sollte.
Die Organisation war total chaotisch und unsere beiden italienischen Tourbegleiter
dementsprechend angefressen, da sie sich auf die örtlichen Leute verlassen hatten. Nach
mehrmaligem Nachhaken gab's dann Pizza Margherita via Pizza-Express, biertechnisch sprang
sprang aber außer 4 Marken nichts raus - für ein "großes" Bier a 0,25 Liter, das regulär
ca. 5 DM kostete. Wow! Aus Protest habe ich den ganzen Abend nur eins davon getrunken,
irgendwo hört die Abzocke auf !
Trotz aller Umstände kamen noch erstaunlich viele Leute und verbreiteten - den
Organisationsmängeln zum Trotz - eine wirklich angenehme Atmosphäre.
Die beiden Vorbands klangen wie Queers für ganz Arme, wie überhaupt Italien und vor allem
dieser Teil des Landes unter erschreckendem Queers-Einfluß steht. Nichts gegen die Queers,
aber wenn jede trendy Punkrock-Milchtüte hier mit Queers- statt wie bei uns mit
NoFX/Lagwagonetc.-T-Shirt rumrennt, selbige Band über 1000 Zuschauer pro Konzert zieht und
sich jede Kombo wie eine jämmerliche Kopie der Ami-Vorbilder anhört, dann ist irgendwann
mal Schluß mit lustig. Ich jedenfalls habe mein Queers-T-Shirt in der Tasche gelassen und
meine Chucks gegen die Solovair-Boots (Fuck Dr.Martens !!!) gewechselt, um mich etwas vom
Mainstream abzuheben.
Die Reekys rockten danach die Burg, wobei permanentes Gelaber und Broken-English-Ansagen
zwischen den Songs den Hörgenuß doch etwas minderten. Hatte was von einer
Spoken-Word-Performance. Die Italiener einschließlich Andrea und Paolo waren jedenfalls aus
dem Häuschen, wobei ich Letzteren noch eine klare Steigerungsfähigkeit unserer jungen
Helden prophezeite. Quod erat demonstrandum, wie wir Lateiner sagen.
Nach dem Gig ging's wieder in die Stadt runter, wobei Henning erstmal den Bus an einer
zugegebenermaßen engen Ausfahrt geräuschvoll markierte (Vollkasko sei dank kostenfrei) und
notwendigerweise wurde dann der Bierentzug durch Einkauf in einer relativ obskuren
Stehkneipe kompensiert. Übernachten durften wir im durchaus passablen Übungsraum einer
sympathischen Band namens "Los Guerrios" (oder so ähnlich, sind nicht aufgetreten an dem
Abend, CD klingt nach Queers, logo!), wo wir die Gelegenheit wahrnahmen unsere frisch
eingekauften eiskalten Biere bei lockerer Konversation zu verzehren.
Ben setzte derweil den lang ersehnten Verstopfungsschiß in die Schüssel, der eine dermaßen
abartige Geruchsentwicklung nach sich zog, daß Andreas unter Brechreiz herausgedrücktes
"It can't be a human being!" allerseits mit zustimmendem Nicken quittiert wurde.
Der starke und hastige Bierkonsum führte bei mir zu ungekannter, erholsamer Nachtruhe, bei
Paolo jedoch zu einer spontanen Übergabe seines Mageninhalts ins Übungsraumklo - er sollte
im weiteren Verlauf nicht der einzige Italiener bleiben, der bayerischen Vorgaben Tribut
zollen mußte.
23.06. Broni - Temple of the Dog
Heute war in Paolos Heimat Voghera, wo er bei seiner Freundin und deren äußerst
freundlichen und hochtoleranten Eltern lebt, ein Beauty- und Entspannungsnachmittag
angekündigt, doch beim Aufbruch in Genua hatten wir erstmal Probleme unseren auf Reserve
fahrenden Bus zu betanken - zur Abwechslung streikten heute mal die Tanklastwagenfahrer! An
der 7.Tanke gab's dann noch was.
In Voghera kochte Paolo einen Riesentopf Nudeln mit leckerer Spezialsauce, danach war
allgemeine Körperpflege, Relaxen und ein sensationeller italienischer TV-Verkaufskanal
angesagt: der Typ flippte bei der Anpreisung seiner Waren völlig aus, hat wohl Kultstatus
in Italien, 200% Amphetaminpower !
Am Spätnachmittag bummelten wir noch durch eins dieser italienischen Mega-Einkaufszentren
und verhinderten durch den Kauf von 3 Kartons "Moretti"-Bier (the Best!) eine ähnliche
Pleite wie tags zuvor.
Der heutige Konzertort hatte es rein geographisch auch wieder in sich: ein einzeln
gelegenes Haus in den idyllisch begrünten Hügeln im Hinterland Vogheras, cool! Angekündigt
war das Ganze als "Fiesta della Birra", was auf uns bezogen den Nagel auf den Kopf traf.
Mit den Stinking Polecats und den Retarded begann sofort nach Eintreffen eine fröhliche
Fete, die in dieser Nacht kein erkennbares Ende mehr nahm. Lecker Essen gab's auch noch -
natürlich Nudeln, aber in Italien gibt's da ausnahmsweise mal nix zu meckern.
Zuschauermäßig war's nicht der Überbringer, aber stimmungstechnisch alles im grünen Bereich.
Retarded eröffneten mit einem etwas enttäuschenden Set, was schwerpunktmäßig an der
offensichtlichen Trunkenheit von Sänger und Gitarrist Mera lag. Meine diesbezügliche (nicht
wirklich ernstgemeinte) Kritik nahmen sie sich doch sehr zu Herzen, doch dazu 2 Tage später
mehr.
Die Reekys waren wieder klasse - diesmal ohne Gelaber Hit auf Hit runterknüppelnd - und
kamen dementsprechend an und die Stinking Polecats wußten ihren Lokalmatadorenstatus
souverän zu nutzen. Geiler Gig !
Da das Busbier längst alle war klang der Abend gemütlich an der Bar aus - nur Andrea fühlte
sich nicht so frisch, heute hatte nämlich er gekotzt.
24.06. Novara - Squat
Aufgewacht bin ich frühmorgens im Zimmer von Paolo und seiner Freundin und sofort vermißte
ich etwas - richtig, den Swindlebra-Geldbeutel, den ich nachts zuvor noch in der
Hosentasche wähnte.
Das löste dann eine irre Kettenreaktion aus: ich rase zu den Reekys ins Nebenzimmer, mache
alle verrückt, nehme den Busschlüssel, stelle den ganzen Bus ohne Erfolg auf den Kopf und
lasse dummerweise die Gartentür auf. Dann kommt Paolos Freundin, sieht die offene
Gartentür, aber nirgends ihren Hund und vermutet, daß dieser mal wieder ausgebüchst ist,
was in Voghera wegen Hundefängern/-killern nicht ungefährlich ist. Sie ist
verständlicherweise erstmal stinksauer auf mich und beginnt den ganzen Ort abzusuchen und
ich selbst wirke in diesem Moment auch völlig konfus.
Um's abzukürzen: der Geldbeutel lag neben meiner Schlafstätte, der Hund war hinterm Haus
und die Stimmung war dann auch bald wieder versöhnlich. Und das am Morgen nach so einer
Nacht !
Nach einem vernünftigen Pizzaessen und einem Abstecher zum Retarded-Drummer Paco, wo wir im
Fußball-Match überraschenderweise der italienischen Auswahl unterlagen, hieß unser nachstes
Ziel Novara irgendwo im Raum Mailand. Auftrittsort sollte ein besetztes Gebaude sein.
Henning drückte das nach der Ankunft und der Lokalitätsbesichtigung äußerst treffend aus:
"Hier in Italien taumelt man von einem Extrem ins andere." Dem ist nichts hinzuzufügen.
Der Veranstaltungsort waren mehrere große, hallenähnliche Räume unterhalb einer
Straßenbrücke, allerdings ganz gut eingerichtet und nicht schlecht organisiert. Da in
Italien solche Besetzungen oftmals geduldet werden lohnt sich da etwas Arbeit auf jeden
Fall. Squattypische Begleiterscheinungen durften natürlich nicht fehlen: eine
unüberschaubare Anzahl freilaufender Hunde, eine ganze Reihe obskurer, aber sehr
friedfertiger Persönlichkeiten und gewöhnungsbedürftige sanitäre Anlagen (bin ich froh im
Stehen zu pinkeln !).
Zu Essen gab's nix, dafür aber - zum einzigen Male - Dosenbier ohne Limit ! Die Zeit bis
Konzertbeginn überbrückten wir mit dem nervösen Andrea beim EM-Viertelfinale
Italien-Rumänien im einer gemütlichen Kneipe, in der die Stimmung verständlicherweise
minütlich stieg. Ich liebe es Fußballgroßveranstaltungen in Italien zu erleben !
Den Konzertabend eröffneten die Maradonas, die korrekten, aber unspektakulären Poppunk
boten und die sich im Laufe der Nacht und des nächsten Tages als supersympathische
Stimmungskanonen entpuppten. Und einer von denen hatte exakt die gleiche Frisur wie der
Ruben, schaut original aus wie sein älterer Bruder - das dumme Gesicht vom Ruben hättet ihr
sehen sollen, als sie sich das erste Mal gegenüberstanden. Hit!
Die Reekys waren danach (oder als dritte Band?) souverän wie immer, die Willy Wonkas gingen
so ein wenig in die Nobodys-Ecke, klang auf jeden Fall gut, und die Grabbies zum Abschluß
würzten ihren rotzigen Punkrock mit einer gewissen Old-School-Hardcore-Attitüde und waren
somit der ideale Rausschmeißer. War nicht die Megafete, aber alles in allem ein
unterhaltsamer Abend mit einer Menge neuer Eindrücke.
Wir hatten bereits im Vorfeld beschlossen von Novara direkt nach La Spezia zurückzufahren,
wo ja der phänomenale Abschlußevent über die Bühne gehen sollte und so schlossen sich die
Maradonas (featuring Rubens Bruder) als Mitbeteiligte kurzerhand an. Nachdem allerdings
Chris am frühen Morgen 2x am Steuer eingeschlafen war und daraufhin seine Fahruntüchtigkeit
erklärte, war Andrea der einzig Verbliebene halbwegs Nüchterne, der nach einem Espressostop
dann auch das Ruder in die Hand nahm. So kamen wir gegen 6 Uhr in La Spezias legendärem
Punkrockclub La Scaletta an, wo uns das wandgroße Graffiti "Las Pezia Punk Rockers"
klarmachte, daß wir hier goldrichtig waren.
25.06. La Spezia - La Scaletta
Nach ca. 3,5 Stunden Schlaf auf dem heiligen Boden des legendären Clubs (Mir wurde von
diversen Leuten beteuert, daß dies der wohl geilste Laden des Landes sei, der Beweis folgte
eindrucksvoll) entschloß ich mich spontan zum Frühschoppen und so verging erst der Vor-,
dann ein großer Teil des Nachmittags mit Trinken und Scheiße labern mit den Maradonas und
anderen, immer zahlreicher eintrudelnden Partygängern. Irgendwann waren dann alle Bands da,
die Stimmung riesig, ausgelassen, fröhlich und friedlich und so hatten die Maradonas gegen
18 Uhr leichtes Spiel die Meute anzuheizen.
Auch die Stinking Polecats ließen definitiv nix anbrennen, aber Retarded setzten dann einen
ersten Höhepunkt: wohl noch unter dem Eindruck meiner "Kritik" in Broni stellten die ein
Set auf die Bühne, daß die Wände wackelten. Absolut phantastisch ! Die Leute rasteten aus,
Pogo vom ersten Takt an, permanent krabbelten vom Mob getragene Menschen an der Decke
entlang - grandios !
Mera und Paolo stürmten dann auch gleich nach dem Auftritt auf mich zu und man sah ihnen
ihre Genugtuung an, als ich ihnen aufrichtig für den Wahnsinnsgig gratulierte.
Anschließend - die Sonne war untergegangen - gab's dann Essenspause, während der der Club
auch geschlossen wurde: für uns Deutsche eine ungewöhnliche Aktion, aber warum nicht ? Ein
Riesenmob fuhr daraufhin im Konvoi zum Pizzaessen, wo dann individuelle Bestellungen
schlichtweg ignoriert wurden und alle die gleiche Pizza bekamen, who cares ? Die Stimmung
im Laden war jedenfalls überschäumend.
Wieder zurück im La Scaletta herrschte große Aufregung - die Reekys sollten schon längst
auf der Bühne stehen und der Zeitplan drohte zu kippen, aber da sind die Jungs ja
unkompliziert. Und es wurde ein Hammergig: der Club stand knapp vor der Explosion und die
Reekys spielten sich in einen Rausch.
Getoppt wurde das Ganze noch, als eine Reekys-Retarded-Allstar-Formation als Reekarded
ausschließlich Ramones-Coverversionen zum Besten gab - Wahnsinn !
Als anschließend Dangerous Chicken, ein zweiköpfiges Sideprojekt der Manges, auf die Bühne
gingen war's Zeit für den Broski-Trinkwettbewerb mit Retarded-Schlagzeuger, daher fällt mir
zum Auftritt von Dangerous Chicken auch nicht viel ein.
Dieses kleine Duell war bereits in Broni vereinbart worden und ich überließ Paco die Wahl
der Waffen, wobei er sich für Broski entschied, einem nahezu ungenießbaren Gemisch aus 2
Martini, kräftig Wodka und Orangensaft, bluarrgghhh !!!
Dem armen Paco war's sichtlich unwohl den Worten Taten folgen lassen zu müssen, aber ein
Rückzieher war nicht mehr drin, obwohl die Chancen aufgrund meines seit Vormittag
anhaltenden Pegeltrinkens gar nicht aussichtslos waren. Besiegt habe ich ihn deswegen auch
mehr auf die psychologische Art: das erste 0,2-Liter-Glas gemütlich gleichzeitig, direkt im
Anschluß das Zweite ex und gleich das Dritte bestellt, worauf Paco ehrfürchtig
kapitulierte. Hätte das nicht geklappt, auweia......
Jetzt waren die Lampen natürlich kräftig am Leuchten und so sorgten die Pea Wees mit ihrem
grandiosen "Social Distortion meets Devil Dogs"-Sound für einen krönenden Abschluß. Ich
beiß'mir jetzt noch in den Arsch, daß ich es nicht mehr auf die Reihe gekriegt habe Platten
mit den sympathischen Jungs zu tauschen. Mist aber auch. Das eigentliche Konzert war jetzt
gelaufen, die Italiener setzten noch einen drauf - Beachparty war angesagt und so ging's
mit einer großen ausgelassenen Meute (wer konnte da eigentlich noch fahren?)
an den Strand nach Lerici, wo zu nachtschlafender Stunde ein Strandfußballmatch organisiert
wurde, bei dem ich sichtlich angegriffen zum großen Amüsement der einheimischen
Filigrantechniker erzdeutschen Fußballtugenden fršnte - Spiel verschleppen, Ball verfehlen,
Blutgrätsche und Umfallen ohne Fremdeinwirkung.
Irgendwann muß ich mich dann wohl selbst ausgewechselt haben, jedenfalls wachte ich gegen 7
Uhr mutterseelenallein auf der "Ersatzbank" an der Strandpromenade auf und hatte erstmal
gewisse Orientierungsprobleme, bis ich mich schließlich der kleinen Bucht um den Felsen
herum besann, wo ich dann auch mindestens 40 Partyopfer in ihren Schlafsäcken auf Strand,
Gehwegen und Bänken verteilt fand. Spitzenbild ! Spontan legte ich mich noch ein paar
Stündchen dazu.
Und schon kam der bittere Moment des Abschieds von so vielen Leuten, die uns in der kurzen
Zeit ans Herz gewachsen waren - und das auch noch bei strahlendem Sonnenschein an der
wunderschönen Promenade von Lerici, fies ! Diese Tage werden sicherlich für alle
Beteiligten unvergeßlich bleiben - die netten Menschen (Andrea, Paolo und seine Freundin
natürlich, Mera und Paco, die Stinking Polecats, die Maradonas, die Pea Wees und so viele
Andere, die uns mit so viel Herzlichkeit begegneten), die Gastfreundschaft und das
unüberbietbare friedliche und fröhliche Klima, das allerorten vorherrschte.
Vielen Dank - Wir kommen wieder !!!