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05.12.2003 Peawees, Wombels - Günzburg, Jugendhaus

Günzburg - Heimaterde, Vaterland. Mit so einem pathetischen Schwachsinn wollte ich schon immer mal einen Konzertbericht beginnen, wäre das also auch erledigt. Tatsache ist aber, dass ich in Günzburg geboren und aufgewachsen bin und hier auch meine Punkrock-Sozialisation durchlebte und die war beileibe nicht die Schlechteste (ältere Mitbürger aus dem Süden Deutschlands mit ähnlichem subkulturellen Hintergrund werden sich vielleicht erinnern). Kein Wunder also, dass es mich hier immer wieder hin zieht und da sieht man es natürlich gerne, dass sich Uwe von Swindlebra Records entschlossen hat im Jugendhaus jetzt und in Zukunft öfter feine Punkrockgigs zu veranstalten. Und erfreulicherweise war der Beginn wirklich furios und hätte besser kaum sein können, so dass auf ein solides Fundament aufgebaut werden kann.

Der Zuschauerzuspruch gerade bei sehr jungen Leuten war erstaunlich groß (und dass obwohl die populären Lokalmatadoren Scumbag Roads wegen Erkrankung ausfielen), kriegt man halt so was sonst eher selten geboten. Fand ich klasse und es herrschte auch durchweg gute Stimmung ohne überflüssiges, cooles Szenegehabe.

Die Wombels aus Ulm machten den Anfang und die sind einfach auch ein Stück regionaler Szenegeschichte. Die gibtīs mit einigen Unterbrechungen schon ewig, sie haben u.a. eine EP und eine LP bei Incognito Records rausgebracht und werden nach wie vor von innerer Überzeugung angetrieben und sie machten nahtlos da weiter, wo sie irgendwann vor vielen Jahren mal begonnen haben: rasend schneller, hochmelodiöser Punkrock, denīs schon gab, bevor irgendwelche MTV-Hampelmänner mit einem lauwarmen Abklatsch davon Kohle abzockten. Unkompliziert, aufs einfachste reduziert, aber ehrlich, wirkungsvoll und mitreißend. Schön, dass es euch gibt und dass ihr wieder da seid !

Danach dann eine der besten, vielleicht sogar die beste aktuell existierende Band des Planeten: Vorhang auf für die Peawees aus La Spezia, Italien ! Die sind das perfekte Bindeglied zwischen den Devil Dogs und Social Distortion. Das mag nicht sonderlich originell sein, aber wer diesen Stil mit derart viel Hingabe, Durchschlagskraft und hymnenhafter Perfektion darbietet und dann auch noch so sympathisch ist darf alles. Lange Rede, kurzer Sinn: die Peawees sind GOTT ! Amen.


Cheesy