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17.10.2003 Muff Potter, Flyswatter - München, New Backstage

Schon seit geraumer Zeit liest man flächendeckend nur Gutes über Muff Potter und da ich bislang außer der ersten LP und ein oder zwei Samplerbeiträgen nichts von ihnen kannte, galt es sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen.

Im ansehnlich gefüllten Backstage-Club legten gegen 21:30 Uhr Flyswatter los. Da die sich selbst als "Emo-Punk-Rock" titulieren waren meine Erwartungen von vorne herein in den Keller geschraubt, aber so schrecklich wurde es dann doch nicht, da die Jungs im Rahmen ihrer Emo-Standards ein ordentliches Gitarrenbrett auflegten. Für ihr Genre war das sicher mehr als ordentlich und wahrscheinlich sogar international konkurrenzfähig, aber ich brauch´ das nicht unbedingt.

Nach einer längeren Umbaupause enterten Muff Potter gegen 22:45 Uhr die Bühne und überzeugten mich schon mit dem ersten Song und der Tatsache, dass sie dieses hohe Niveau bis zum Schluss halten konnten. Intensiver, druckvoller Sound mit (soweit man sie verstehen konnte) cleveren Texten und wunderschönen, meist zwei- bis dreistimmigen Refrains, wobei die junge Dame hinter dem Keyboard ihren Teil zur gesanglichen Brillanz beitrug. Muff Potter pendeln irgendwo im Niemandsland zwischen Punk- und Indierock und es ist durchaus positiv zu werten, dass man ihren Sound schwer festlegen kann.

Allerdings trübten 2 Störfaktoren einen idealen Abend: zum einen nervten die ellenlangen Pausen zwischen den Songs, in denen ständig professionell gestimmt werden musste, was der ein wenig an Prinz Eisenherz gemahnende (von der Frisur und der Gesichtsbehaarung des Schlagzeugers will ich gar nicht erst reden) Sänger/Gitarrist zu komplett unwitzigem und bisweilen ziemlich arrogant-aufgeblasenem Gelaber nutzte, was eindeutig Sympathiepunkte kostete.

Als Bonuspunkt ist wiederum anzurechnen, dass besagter Frontmann sich dieser Schwächen durchaus bewusst ist, als er sich im Rahmen des letzten Zugabesongs für die langen Pausen und seine schlechten Entertainerqualitäten entschuldigte. Mensch Junge, dann halt doch einfach die Klappe !

Muff Potter spielen im Bereich deutschsprachiger Mucke fraglos ganz oben mit und ein Konzertbesuch wird von mir hiermit bedenkenlos nahegelegt, in punkto Credibility und sympathischem Auftreten werden sie aber nie auch nur annähernd an den Glanz der Boxhamsters heranreichen, aber die sind ja auch Punkrock.


Cheesy