06.09.2004 Horrorpops - München, Monofaktur
Die Monofaktur ist ein relativ neuer Club in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Sonnenstraße und mit seinem leicht trashigen Ambiente für kleinere Punkrock/Garage/RockīnīRoll-Gigs wie geschaffen, zumal auch das leckere Augustiner-Bier für Münchner Verhältnisse bezahlbar ist.
Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch eine Woche vorher (Psychobilly mit Paul Roman 3, dem Ex-Frontmann der legendären Quakes mit 2 durchgeknallten Finnen) ging das Ganze dieses Mal ungewohnt pünktlich los, so dass ich von der lokalen RockīnīRoll-Größe Sixes & Sevens nur noch drei Songs miterlebte, was angesichts des beschissenen Sounds nicht so tragisch war. Das hatten die Jungs nicht verdient, aber das Hauptaugenmerk des Mischers galt offensichtlich den Topstars des Abends, die dementsprechend mit einem Riesenreisebus vorgefahren waren und den eigentlich begehbaren Teil hinter der Bühne komplett mit ihrem Equipment vollstopften.
Um es vorweg zu nehmen: Spaß hat der Auftritt gemacht, aber wer als Rockstar auftritt muss sich auch an solchen Maßstäben messen lassen. Was man im Studio und auf einer Fotosession mit entsprechender Technik gut kaschieren kann, lässt sich live on Stage dann doch nicht so einfach verbergen. So wirkte das Slapbassspiel von Frontfrau Patricia, deren Ehegatte Kim (siehe auch Nekromantix) neben ihr die Gitarre bediente, nicht immer ganz souverän und auch stimmlich schwächelte es hin und wieder. Nicht wirklich schlimm, aber wir haben es hier mit selbst ernannten Profis zu tun ! Uncharmanterweise erwähne ich hier noch, dass die Schöne entweder seit den Aufnahmen zum LP-Cover deutlich zugelegt hat oder dort albernerweise fototechnische Tricks Anwendung fanden, da sie in echt doch etwas kräftiger rüberkam.
Den Horrorpops gelingt es allerdings auf phantastische Art von solch kleinen Unzulänglichkeiten abzulenken, haben sie doch 2 süsse Go-Go-Girls am Start, die von Anfang bis Ende eine furiose und synchron durchchoreographierte Show inklusive stellenweisem Backgroundgesang durchzogen, der Mann gern zusah und -hörte.
Insgesamt war es gutes Entertainment mit poppig-melodiösem Psychobilly und über kleine Mängel sieht man da gern hinweg, hier gehtīs schließlich um RockīnīRoll und nicht um Mainstream (aber vielleicht wollen die Horrorpops genau da hin ?).
Cheesy