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On the Highway to Hell !

How to survive five

Swindlebra Rock´n´Roll-Shows

26.01.02 Stuttgart - Schlesinger International

Beinahe schon traditionell verfuhren sich sämtliche Bands in dieser architektonischen und straßenbautechnischen Zumutung von Stadt, so dass uns bei der verspäteten Ankunft ein leichenblasser Veranstalter Micha gegenübertrat, der wohl aus Sorge wegen des Gelingens des anstehenden Liederabends dem Tode näher als dem Leben schien, was sich im Laufe der Nacht glücklicherweise änderte.

Für mich war´s heute Premiere im Schlesinger. Ein eigentlich recht gediegener Laden mit vergleichsweise edler Aufmachung, aber dennoch für Konzerte dieser Art bestens geeignet, was auch hinsichtlich Catering, Getränkeversorgung und freundlichen Auftretens klar unterstrichen werden muss. Der Zuschauerzuspruch übertraf dann allerdings doch unsere Erwartungen, es sollen sich wohl an die 250 Leute im Laden gedrängt haben - wow (und Micha strahlte dann auch wieder). Da konnte eigentlich nichts mehr schief gehen und das tat es dann auch nicht.

Pot Belly heizten schon mal prächtig ein und bezüglich der Scumbag Roads möchte ich mich ungern permanent wiederholen, da die im Moment mit der Hammer-10" im Rücken einfach alles wegrocken. Überzeugt euch einfach mal selbst. Allerdings kam es mir so vor, dass der Sound draußen vor der großen Fensterscheibe des Schlesinger besser war als drinnen, die Luft dort war sowieso gesünder. Um so einen Abend dann endgültig zum Kochen zu bringen gibt es wohl keine geeignetere Band als Cave 4, die es mit traumwandlerischer Sicherheit verstehen einen Saal zum Kochen zu bringen. Geiles Konzert und bestes Swindlebra-Records-Merchandise-Ergebnis aller Zeiten. Wundert mich etwas, dass ein örtlicher Tonträgeranbieter immer nur relativ wenig Sachen von uns abnimmt, der Bedarf ist offensichtlich da.

Die Nacht war damit natürlich längst nicht beendet und versprengte in ihrem Verlauf alle Beteiligten über die ganze Stadt. Nach Abstechern ins Cafe Weiss und ins Hi schloss ich mich Andi und dessen in Stuttgart ansässigen alten Studienkollegen Volker an, der von da ab das Entertainment übernahm. Zunächst schleuderte er einen frisch gekauften Döner an die Wand, da dieser angeblich nach Fisch schmeckte, dann kotzte er permanent in die Lüftungsöffnungen sämtlicher verfügbarer Luxuskarossen um zuletzt nach Servieren einer von ihm selbst spendierten Runde Bier im Oblomov zügig zum Aufbruch zu drängen, um dem drohenden Kreislaufkollaps ein Schnippchen zu schlagen. Schön war´s ! Alle verlorenen Schafe fanden sich tags drauf in der Bowlingbahn neben dem Schlesinger ein und so klang bei Radler und Damenbowling kucken ein erfolgreicher Ausflug harmonisch aus.

01.02.02 Dresden – Groove Station

Nach dem obligatorischen Treffpunktchaos und langer beschwerlicher Fahrt trafen wir ziemlich spät in der Groove Station ein, wo uns Veranstalter Ulli (bekannt und beliebt als Chefredakteur der Rock´n´Roll-Pflichtlektüre Flying Revolverblatt) allerdings erfreulich unhektisch begrüßte. In der Hoffnung auf einen stärkeren Zuschauerzuspruch wurde der Konzertbeginn bis zur Schmerzgrenze ausgedehnt, allzu viel half es leider nicht, so dass das Ganze in überschaubarem Rahmen über die Bühne gehen sollte, was der Stimmung keinen Abbruch tat.

Was ist denn da los in Dresden ? Ein geiler Laden und ein Veranstalter, der sich den Arsch aufreißt und 3 Bands, die alles geben – und das ist der Dank ! Und hinterher wird irgendwann gejammert, dass nix mehr los ist, wenn es den veranstaltenden Idealisten mal zu blöd wird. Selber schuld !

Zum Konzert kann ich nicht allzu viel sagen, da mir aufgrund der Praktizierung buddhistischer Entspannungsübungen doch einiges entgangen ist, zum Glück kannte ich die Bands schon vorher.

Nichtsdestotrotz ein schöner Abend. Nicht aufgeben Ulli !

Am nächsten Tag gab´s dann noch bei eitel Sonnenschein Shopping und Sightseeing, da zumindest ich das erste Mal in Dresden weilte, und irgendwann im Lauf des Nachmittags traten wir die Reise in Preußens Metropole an.

02.02.02 Berlin – Wild at Heart

Zum Wild at Heart braucht man nun wirklich nichts mehr zu sagen, der Laden ist jetzt schon eine lebende Punk-Rock´n´Roll-Legende und da spielt wirklich jeder gern. Heute durften wir jede Menge Berlin-Exilanten aus unserer Heimat begrüßen, was die Schlafplatzorganisation doch erheblich erleichterte, aber auch bei der musikinteressierten Allgemeinheit stieß die Veranstaltung auf reges Interesse.

Musikalisch boten die Bands wieder astreine Unterhaltung, zumindest danach gehend, was ich akustisch am Merchandise-Stand beim Eingang mitbekam. Bei den Scumbag Roads hielt es mich dann allerdings nicht mehr hinten, da die Drei diesmal ein wirklich unglaubliches Set ablieferten, worauf ich mich als hyperkritischer Labelmitbetreiber sogar zu einem Glückwunsch im Backstageraum hinreißen ließ. The Cave 4 machten den Sack dann in gewohnter Manier zu.

Meiner alkoholbedingten Verwirrtheit war es zu verdanken, dass ich die Pennplätze für die mir überantwortete Künstlergruppierung verschusselte, so dass sich Jörg etwas verärgert selbst ein Nachtlager organisierte – sorry noch mal ! Der Rest der Gang unter ortskundiger Führung unserer geschätzten Kerstin war dagegen noch in ordentlicher Partylaune, so dass wir gegen 5 Uhr aus dem Wild at Heart raus- und in den Trinkteufel (genialer Name und wie passend !) reintaumelten, wo wir einen völlig surrealen Morgen und Vormittag verbrachten und völlig verstrahlt gegen 13 Uhr am Treffpunkt erschienen.

Die Rückfahrt vegetierte ich im Dämmerzustand, da ich am Abend ja noch in München dem von Chris Reeky und Hank Spinalzo organisierten Konzert mit den „Surfaholics“ (Social-Distortion-Style vom Bodensee) und „Rodriguez“ (frühe Hellacopters auf österreichisch) beiwohnen musste, was musikalisch als Erfolg zu werten war, mir aber körperlich den Rest gab. Ich würd´s trotzdem noch mal machen...............

22.02.02 Solingen – Cobra

Chris Reeky und ich starteten mit den Special Guests Mürbian und Hank Spinalzo nach Chris seiner BMW-Fließband-Schicht von München aus, was eine saftige Verspätung unvermeidbar machte, aber es langte ! Mit dem heutigen Abend wurden allseits große Erwartungen verbunden, ein Heimspiel von Cave 4 in der selbst ernannten Rock City, da musste der Himmel einfach brennen. Tat er aber nicht. Vielleicht 50, 60 Leutchen verloren sich in der Cobra und trotz der Verkleinerung und der unten aufgebauten Bühne wollte den ganzen Abend in dieser wenig anheimelnden Halle keine rechte Stimmung aufkommen. An den Bands lag´s sicher nicht, eine gewisse Übersättigung bei den Leuten spielt da wohl eher eine Rolle.

Gefeiert wurde trotzdem, zumal Scumbag-Roads-Hero Andi noch seinen Geburtstag feierte und ein Ausflug nach Solingen lohnt sich aufgrund der zwischenmenschlichen Verbundenheit sowieso immer, was sich auch diesmal eindrucksvoll bestätigte. Prost.

23.02.02 Mannheim – JuZ Piranha

Nach Mannheim fahren wir immer wieder gerne – nette Veranstalter (hallo Punkrock Guide!), Bier bis zum Abwinken, Partygarantie und ein traditionell gutes Pflaster für die Scumbag Roads – und es hatte sich nichts geändert. Richard und Oliver (weitere Beteiligte seien hier natürlich auch gegrüßt) hatten ein prima Konzert auf die Beine gestellt und es wurde ein denkwürdiger Abend. Der begann damit, dass Pot Belly ein dermaßenes Brett auf die Bühne stellten, dass die anderen Bands schon zu zweifeln begannen, da überhaupt noch mithalten zu können. Das regelmäßige Spielen macht sich klar bezahlt, die Jungs waren schon gut und werden immer besser. Watch out ! Aber auch bei Cave 4 war im proppenvollen JuZ die Hölle los und die Scumbag Roads taten, was in so einem Fall zu tun ist – gnadenlos abräumen ! Wir kommen wieder !

Danach wurde noch ordentlich abgefeiert, einer kurzen schlafähnlichen Bewusstlosigkeit folgte ein zünftiger Frühschoppen und auch Hank Spinalzo, der „Bulle von Giesing“, wurde mit delikaten Ermittlungen beauftragt, wobei sich als Hauptverdächtige sehr bald die Alte von Bubi Scholz herauskristallisierte, die ja mittlerweile mit Sexprotz Wussow liiert ist, aber das führt jetzt wohl zu weit.

Die Rückfahrt wurde durch einen Bierverschüttungseklat selten gesehenen Ausmaßes überschattet, aufgrund des laufenden Verfahrens und wegen drohender Selbstbelastung kann ich hier jedoch nicht näher darauf eingehen.

Die Swindlebra-Rock´n´Roll-Shows sind damit natürlich längst nicht Geschichte, sie werden in unterschiedlicher Besetzung weiterhin stattfinden, solange wir Spaß daran haben (also vermutlich bis zum Ableben), deshalb passt auf, schon bald könnte es in eurer Stadt heißen:

Welcome to the incredible Swindlebra Rock´n´Roll-Show !

Cheesy Swindlebra