27.03.2004 Scumbag Roads, Grizzly Adams Band, The Begbies - Günzburg, Jugendhaus
Mal wieder ein kleines, aber feines Punkrockkonzert in meiner alten Heimat, präsentiert von Swindlebra Records. Das dortige Jugendhaus eignet sich für Veranstaltungen dieser Größenordnung hervorragend und besticht zudem durch moderate Getränkepreise. Um so trauriger stimmt die Tatsache, dass der Stadtrat vor Kurzem bei nur einer Gegenstimme der Jugendreferentin die Schließung der Einrichtung zum 30.09.2004 beschlossen hat. Ausschlaggebend sind natürlich finanzielle Gründe, garniert mit den üblichen Vorwürfen gegen Jugendzentren (Lärmbelästigung, Vandalismus, etc. blabla). Somit verschwindet wieder ein Stück kultureller Freiraum, an dem neben optimalen Konzertmöglichkeiten auch der Proberaum für etliche Bands hängt.
Folgerichtig wird jetzt gefeiert bis zum Untergang und am heutigen Abend machten The Begbies (remember "Trainspotting" ?), die Hausband des legendären Wertinger "Sauschdalls", den Anfang und waren mit ihrem hauptsächlich aus Coverversionen bestehenden Ramones-Punk ein schöner Einstieg.
Die Grizzly Adams Band konnte im Anschluss meine hohen Erwartungen, die von ihren ausgezeichneten Tonträgern herrührten, mit Bravour erfüllen. Kräftiger Punkrock mit astreinen Refrains, der beim Volk prima ankam. Auch was das Feiern anging machten die Jungs anschließend eine gute Figur und dürfen demnach gern wiederkommen.
Zum krönenden Abschluss dann die Lokalmatadoren von den Scumbag Roads, die an diesem Wochenende nach einer längeren Pause wieder live zurück kamen - und wie ! Kick-Ass-Punkrock vom Allerfeinsten, der vor unsterblichen Melodien nicht zurückschreckt. Die Drei zelebrierten trotz leichter stimmlicher Probleme von Sänger und Gitarrist Andi (Nachwirkungen vom exzessiven Vorabend in Dornbirn) einen umfassenden Querschnitt ihres bislang 13-jährigen Schaffens und gaben sogar ihren uralten deutschsprachigen Hit "Hinterland" zum Besten. Auch die Einbeziehung diverser Gastsänger konnte den Auftritt nicht mehr ruinieren und es ist eigentlich eine Schande, dass eine derart mitreißende Band, die über Jahre hinweg ein solch hohes Level hält, nach wie vor eine Art Insidertipp ist, während irgendwelche Wellenreiter-PunkīnīRoll-Clowns ohne Ende gehypt werden. Die Welt ist ungerecht.
Cheesy