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Feiernd durch die kalten Tage (Teil 1)

Nachdem die Clubs und Konzertveranstalter Münchens in diesem Herbst erfreulich aktiv sind, fällt die Auswahl der passenden Events mitunter gar nicht leicht und für Berichte werden mittlerweile Zeit und Worte knapp, für eine kleine Highlightdokumentation langtīs dann aber doch noch, here we go:

29.10.04, Monsters, Double Agents, Amoks - Monofaktur: Das erste Konzert nach einem dreiwöchigen Urlaub sah mich aufgrund der Wiedergewöhnung an frühes Aufstehen in Kombination mit erhöhtem Bierkonsum in einem etwas angegriffenen Zustand, zumal sich die Veranstaltung mit 3 Bands und Aufbauproblemen zäh wie Kaugummi hinzog. So fand ich die holländischen Amoks mit ihrem Trash-Rockabilly noch ganz nett, während von den Double Agents aus Australien gar nichts mehr hängen blieb und die Monsters um den rührigen Beatman auch mehr oder weniger an mir vorbeirauschten. Die Monsters halt - nette Leute, gute Stimmung, meiner Meinung nach aber reichlich überbewertet.

31.10.04, Texas Terri Bomb - Monofaktur: Schändlicherweise fanden nur ca. 40 Leute den Weg zum Auftritt des amerikanischen Energiepakets. Doch davon ließ sich die nicht zu Unrecht als "female Iggy" titulierte Texas Terri keineswegs abschrecken und legte eine furiose Show auf die Bretter. Entgegen früherer Gepflogenheiten blieb der BH an und irgendwelche Strip-Aktionen hat diese glänzende Performerin ohnehin nicht nötig: sie schaffte es auch so die Anwesenden mitzureißen und zum mitgehen zu animieren. Eine Auswahl der Coverversionen steckt das musikalisch beackerte Feld von Texas Terri Bomb klar ab: Stooges, Dictators, Dead Boys - amerikanischer Old-School-Punk-Rock vom Feinsten. Klasse Auftritt einer sympathischen und publikumsnahen Frau mit ihren gut abposenden Erfüllungsgehilfen.

02.11.04, Sewergrooves, Jetsaidready - Backstage-Club: Die lokale Vorband Jetsaidready versuchte den Spagat zwischen Dicke-Eier-RockīnīRoll und Indiemucke hinzukriegen, was erwartungsgemäß voll in die Hose ging. Die Sewergrooves boten im Anschluss bodenständigen, energiegeladenen und durchaus eingängigen Rock traditioneller Machart - eher den Stooges als zeitgenössischen Actionrockern zugewandt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger - mir hatīs gefallen !

05.11.04, Detroit Cobras - Atomic Cafe: Die schwer abgekultete Soul-RockīnīRoll-Band mit ihren Klassiker-Coverversionen endlich in München im proppenvollen Atomic Cafe. Auch wenn es definitiv nicht übel war und gerade die Frontfrau über ein eindrucksvolles Organ und Charisma verfügt - wahrscheinlich hat es mit der überzogenen Erwartungshaltung zu tun, dass der Funke nicht so vollends überspringen wollte. Die "Mink, Rat or Rabbit"-LP ist trotzdem große Klasse.

06.11.04, Adam West, Zamarro - Backstage-Club: Die Schweizer Zamarro liefen mit ihrem gesichtslosen Actionrock-Aufguss völlig rückstandsfrei an mir vorüber, bis Adam West ihnen zeigten, wie so was funktioniert. Agil, druckvoll, brachial und mit wesentlich stärker durchgedrücktem Gaspedal als auf den Platten - RockīnīRoll, hell yeah !!!

13.11.04, Supersuckers, Lucky Punch - Backstage-Club: Das war mal wieder eine tolle Mischung auf dem Backstage-Gelände: die Kids und Trend-Studenten strömten zu "Virginia jetzt!" in die Halle, während sich die Geschmackselite im Club bei den Supersuckers drängte. Dort eröffnete Lucky Punch, die Münchner Version der Hellacopters - gähn ! Anschließend zeigten die Altmeister unter der Leitung von Eddie Spaghetti dem tobenden Mob einmal mehr, wo der PunkīnīRoll-Hammer hängt. Immer wieder eine lohnende Investition.

16.11.04, Radio Reelers, Leg Hounds - Monofaktur: Schmach und Schande ! Gerade mal 25 Leute tauchten in der Monofaktur auf, wurden dafür aber gerechterweise mit einem phantastischen Konzert belohnt. Die Leg Hounds aus Wisconsin zelebrierten klassischen und ursprünglichen RockīnīRoll-Punk ganz im Sinne der legendären Devil Dogs und vor allem der aufgedrehte Sänger/Gitarrist des Trios war kaum zu bremsen. Rasante Show ! Den "genuine San Francisco RockīnīRollern" Radio Reelers gelang es unglaublicherweise noch einen draufzusetzen. Ausgehend von einer ähnlich erdigen Basis wie die Leg Hounds und verstärkt durch eine zweite Gitarre waren sie noch schneller, rotziger, punkiger und insgesamt Singalong-orientierter, ohne selbstverständlich nur ansatzweise poppig zu klingen. Ein Tornado, der keinen Menschen mit zurechnungsfähigem Musikgeschmack kalt lassen kann. Es ist mir unverständlich, warum nicht zumindest ein Teil der Menge, die 3 Tage zuvor die Supersuckers abfeierte, den Weg zu mindestens gleich großartigen Bands findet.


Fortsetzung folgt.....
Cheesy