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18.11.2003 Danko Jones, Electric Eel Shock - München, New Backstage

Danko Jones zum Dritten: konnten sie beim ersten Mal noch als No-Names im Vorprogramm der "Backyard Babies" begeistern und später auch als Headliner den Backstage-Club zum Kochen bringen, so gelingt es ihnen nach kontinuierlichem Touren und 3 LPs jetzt bereits die Backstage-Halle weitestgehend zu füllen. Da war echt schwer was los am Dienstag Abend, leider darunter auch viele Gestalten, die man halt in Kauf nehmen muss, sobald eine Band in Mainstreamgazetten wie dem "Visions" gehyped wird. Besonders peinlich sind die Student Wankers, die mit grauenhafter Barttracht einen rockmäßig auf dicke Hose machen und sich - wennīs dann los geht - eiligst Wattebäuschchen zum Abhotten in ihre zarten Ohren stopfen. Geht zum Tanztee, ihr Luschen, oder bereitet euer BWL-Referat vor, aber verschont den RockīnīRoll !

Zunächst galt es erst mal Electric Eel Shock aus Tokio zu überstehen. Traditionell durchgeknallte Japaner, die offensichtlich ihr Glück kaum fassen konnten in München auf der Bühne zu stehen und große Bierflaschen austrinken zu dürfen und die vor lauter peinlich-unwitzigem Animationsprogramm fürs Volk in knapp 30 Minuten höchstens 6 Songs darboten, die eigentlich gar nichts konnten. Rockstandards mit einem Schuss Garage und das noch nicht mal besonders gut gespielt. Da hilft wohl der Exotenbonus ins Vorprogramm. Die Kindergartenausgabe von "Guitar Wolf", die aber in Sachen musikalischer Brachialität und Entertainmentfaktor Lichtjahre voraus waren. Wenigstens warīs kurz.

Dann endlich kam der Meister und predigte seinen Gottesdienst von Blues, RockīnīRoll und sexueller Interaktion. Danko Jones ist eine Art Naturgewalt und sind die Platten schon großartig, so entfaltet er seine volle Dynamik und Ausstrahlung erst live. Das Trio zelebriert eine megafette Melange aus RockīnīRoll auf einer satten Blues(punk)basis, um es zumindest mal annähernd zu beschreiben, und entwickelt dabei einen unglaublichen Rhythmus und derart wummernden Groove, dass schon beim ersten Akkord Bewegung ins Publikum kommt. Das Ganze ist dabei präzise und messerscharf schneidend auf den Punkt gespielt und Dankos einzigartiges Organ bildet das Sahnehäubchen auf dem Gebräu.

Mr. Jones verfügt über ein eindrucksvolles Charisma, dem man sich nur schwer entziehen kann, und an Selbstbewusstsein mangelt es dem Herrn sowieso nicht, jedoch kommt seine Großmäuligkeit immer mit dem notwendigen, selbstironischen Augenzwinkern rüber, so dass kein fader Beigeschmack aufkommt.

War ein klasse Konzert und ich kann nur jedem empfehlen sich der Urgewalt von Danko Jones live hinzugeben, solange er noch in überschaubaren Locations auftritt und sich die Anzahl der "Independent"-Trendkasper noch in erträglichen Grenzen hält.


Cheesy